Hallo Martin,
es freut mich wenn der Bericht ankommt.
Danke auch für das Kompliment. Ich bin mal einem alten Türken begegnet, den nannten alle nur "Onkel Iggmeck". Keine Ahnung, wie ich damals zu dieser Bekanntnschaft gekommen bin, aber der Mann war ein Virtuose was Blechbearbeitung angeht. Er hat nie etwas anderes benutzt als seine Hände, eine Unterlage/Gegengewicht, den Hammer und sein Gespür. Damit konnte er aus Blechen die unwahrscheinlichsten vorgegebenen Formen zaubern. Einmal habe ich ihm bei seiner Arbeit stundenlang still zugesehen und ihn dann gefragt, wie er das Gefühl dazu entwickelt hat. Eigentlich hat ernie etwas gesprochen, sein Deutsch war mehr schlecht als recht und er sah mich nur an und sagte dann: "Du musste sprecken mit de Bleck". Manchmal glaube ich das Zusehen und dieser eine Satz hat mir mehr Verständnis beigebracht als so manche hochtrabende Erklärung von "Schrumpfung" und "Streckung" gewisser Fachlehrer oder Meister, denen ich begegnet bin. Letztenendes ist es das Verständnis, dass Blech (je nach Güte natürlich) auch nichts anderes ist als eine relativ harte aber knetbare Masse.
Es ist witzig, aber immer wenn ich mit Blech zu tun habe geistert dieser Spruch in meinem Kopf herum; "Mit dem Blech sprechen"
Ähnlich verhält es sich bei Lackierarbeiten. Da genügt ein Wort und die Sache wird mit dem Pinsel so gut, dass andere schon oft gesagt haben, dass sei sicher von einem Fachmann lackiert worden. Das Wort, welches mir dann immer im Kopf rumspukt ist: "Filmbildung". Freilich nach vernünftiger Vorbereitung des Untergrundes.
Ich denke so jeder, der Handwerklich etwas tut, hat seine ganz eigene Art den Bezug zum Werkstück herzustellen. Mein Motto lautet immer: "Es ist nicht wichtig, was man hat, es ist wichtig, was man aus dem, das man hat macht."
Aber genug geblubbert.
Damit die Brems- und Kupplungshebel auf den eingesetzten 22mm Lenker passten wurde im Rahmen dieser Reparatur ein Stück Messingrohr unter die gepresten Schellen der Hebelage geklemmt.
Das gepresste Haltestück der Befestigungsschelle war stark verbeult. Um es auszubeulen habe ich mir eine Positivform der Innenkontour gedreht und darüber das Gute Stück wieder gerichtet.
Die Seilzüger der Maschine waren alle noch gut. Lediglich die Enden habe ich neu verlötet. Die Bowdenhüllen waren leider alle hinüber und mussten durch neue ersetzt werden.